Shared Space in Berlin – Idee aus Xhain nach langem Vorlauf jetzt im Abgeord­ne­tenhaus

Neue Parteien müssen auch neue Impulse setzen. Einer dieser verkehrs­po­li­ti­schen Impulse nennt sich ‚Shared Space‘. Zuerst über dieses Thema disku­tiert habe ich 2011 mit Piraten aus dem Bezirk Fried­richshain-Kreuzberg. Aus unseren Gesprächen ergab sich ein Absatz in der sogenannten Agenda Xhain:

Wir setzen uns für ein Pilot­projekt im Bezirk ein, bei dem das Prinzip »Shared Space« getestet wird. »Shared Space« bezeichnet eine Planungs­phi­lo­sophie, nach der vom Verkehr genutzter öffent­licher Straßenraum lebens­werter, sicherer und im Verkehrs­fluss verbessert wird. Charak­te­ris­tisch ist dabei das Fehlen von Verkehrs­zeichen, Signal­an­lagen und Fahrbahn­mar­kie­rungen, sowie die Gleich­be­rech­tigung der Verkehrs­teil­nehmer. Dabei tritt die gegen­seitige Rück­sicht­nahme in den Vorder­grund, wobei unter anderem die Vorfahrts­regeln weiterhin Gültigkeit besitzen.

In der Folge haben wir das Thema weiter begleitet. Auf dem Landes­par­teitag 2012 wurde dazu ein Positi­ons­papier von mir verab­schiedet, der vorher im Liquid­Feedback eine Mehrheit gefunden hatte. Der Text lautete:

Die Piraten setzen sich dafür ein, das Prinzip ‘Shared Space’ in örtlich dafür geeig­neten Verkehrs­räumen in Berlin schritt­weise umzusetzen. Als ersten Schritt wird ein durch­dachtes, preis­wertes Pilot­projekt für eine zeitlich begrenzte Erpro­bungs­phase in einem bestimmten Stadt­viertel erarbeitet, welchem sich eine umfang­reiche Evaluation ansch­ließt. Ist die Erpro­bungs­phase erfolg­reich, kann das Modell dauerhaft umgesetzt werden, wobei in diesem Prozess die Rück­kopplung mit Bezirk, Bürgern und Fachleuten berück­sichtigt werden soll.

Mittler­weile ist daraus ein von mehreren Abgeord­neten der Fraktion ausge­ar­bei­teter Antrag geworden.

In diesem werden als Beispiele für Shared Space-Zonen einige Gebiete aus unserem Bezirk genannt: „Kreuzberg: Wrangelkiez umgrenzt von den Flächen Skalitzer Straße, Görlöitzer Park, Lohmüh­len­insel, Spree, Am Oberbaum/Schle­si­sches Tor“

Dieser Antrag wird morgen, den 24.10. im Plenum des Abgeord­ne­ten­hauses verhandelt. Unser verkehrs­po­li­ti­scher Sprecher, Gerwald Claus Brunner, wird dazu sprechen.

 

Update: Hier ist die Rede von Gerwald vom 7.11.: