Kitabesuch für Flücht­lings­kinder

Schon 2013 fiel durch die von mir und Oliver Höffinghoff (Drs. 17/12407) sowie die von Marianne Burkert-Eulitz (Drs. 17/11976) auf, dass lediglich 5,81 % der 861 Kinder, die zum Stichtag 2.5.2013 in Gemein­schafts­un­ter­künften für Flüchtlige wohnten, eine Kita besuchten. In 13 Gemein­schafts­un­ter­künften fand sich zum Stichtag kein Kind, das eine Kita besucht. Auch für Asylbe­wer­ber­kinder besteht ein Rechts­an­spruch auf einen Kitaplatz (§ 24 SGB VIII). Dies hat die Bundes­tags­druck­sache 13/5876 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 22.10.96 klar verdeut­licht. Der Senat stimmt dieser Aufassung lt. Anfrage Drs. 17/12407 zu.

Daher haben Susanne Graf und ich uns bemüht, die Probleme bei der Vermittlung von Kitaplätzen zu sammeln und in einen Entsch­lißungs­antrag (mehr Infos) zusammen zu fassen. Ich klärte über die Hinter­gründe auf und wies auf die Konse­quenzen hin: Bisher waren zum Beispiel bei der Vergabe der Plätze nicht die Jungen­dämter des Wohnbe­zirks der Kinder zuständig, sondern dasjenige zu dem der Vater zum Zeitpunkt der Geburt gehörte. Außerdem wurden die Eltern­in­for­ma­tionen nicht in die Heimat­sprachen der Flücht­linge übesetzt und über­haupt sind die Jugend­ämter bisher viel zu wenig aktiv auf die Eltern zugegangen. Dies führte dazu, dass viele von den Flücht­lings­kindern mit zu geringen Deutsch­kennt­nissen einge­schult werden und ihnen so die Möglichkeit verschlossen bleibt sich wirklich am Unter­richt zu betei­ligen.

Schono in der 1. Lesung am 21.11.2013 ließen die Koali­ti­ons­frak­tionen Sympathie für unser Anliegen erkennen. Daher setzten wir uns bald zusammen und schauten nach einem Kompromiss. Dieser wurde nach mehrma­ligem Vertagen und einer Aussprache im Bildungs­aus­schuss letzt­endlich im April im Integra­ti­ons­aus­schuss herbei­ge­führt. Unserem Antrag folgten schließlich mit kleinen Verän­de­rungen alle Fraktionen. Die 2. Lesung am 08. Mai war daher sehr wenig konfron­tativ. In meiner Rede legte ich daher den Fokus darauf, was es noch braucht, damit Flücht­lings­kinder in Zukunft angemessen inter­griert werden können.