Das Projekt Abgeordnetenwatch kennt mittlerweile sicher so ziemlich jeder. Dort habe mittlerweile als Direktkandidat in Kreuzberg 3 auch ein Profil. In Zusammenarbeit mit dem RBB und Spiegel Online wird es auch noch den Kandidatencheck geben. In diesem kann man seine Wahlkreiskandidaten gegenüberstellen und vergleichen, welcher am besten zu einem passt. Den wählt man dann. (Oder auch nicht.) Dafür muss jeder 25 Fragen mit Zustimmung, Ablehnung oder Unentschlossenheit beantworten. Einen Erklärungstext kann man auch dazu setzen. Allerdings nur einen kurzen. Was mir nicht so bewusst war, als ich mit den Romanen anfing. Insofern habe ich die 300 Zeichen beim ersten Antworten bei quasi keiner Frage eingehalten. Damit die ungekürzten Texte nicht ganz für die Katz waren, stelle ich sie hier nochmal online. Viel Spaß beim Lesen:
++++++++++++++++++++++++
These: Das Land Berlin soll sich für einen gesetzlich festgeschriebenen
Mindestlohn einsetzen.
Ihre Auswahl: Stimme zu
Ihre Begründung: Grundsätzlich halte ich einen Mindestlohn für eine berechtigte Übergangslösung, da das langfristige Ziel der Piratenpartei Berlin ein bedingungsloses Grundeinkommen ist. Viele Menschen arbeiten unter extremen Belastungen für einen zu geringen Lohn. Ein bedingungsloses Grundeinkommen könnte an der Stelle die Möglichkeit geben, „Nein!“ zu sagen. Unter diesen Umständen ist ein Mindestlohn dann nicht mehr nötig, ja sogar behindernd. Solange es jedoch noch keine umfassende bedingungslose Absicherung gibt, ist es aber vernünftig Menschen staatlich zu garantieren, fair entlohnt zu werden. Auch die Lohndumping-Spirale nach unten könnte gestoppt werden, unter der auch Unternehmen leiden, die ihren Mitarbeitern gerne faire Preise zahlen würden.
++++++++++++++++++++++++
These: Der Anteil von Frauen in Führungspositionen soll durch eine Quotenregelung erhöht werden.
Ihre Auswahl: Unentschlossen
Ihre Begründung: Quoten können ein probates Mittel sein, um konkret Frauen in Positionen zu bringen, die ihnen sonst verschlossen geblieben wären. Vor allem in Deutschland ist das ein virulentes Thema, da wir im internationalen Vergleich mit Indien auf einem Rang bei weiblichen Führungspositionen rangieren, während andere Industrieländer bis zu 7 mal mehr Frauen in entscheidenden Positionen haben. Dieser Missstand hängt jedoch viel stärker mit der Mentalität und Kultur zusammen, als dass er er mit einer simplen Quotenreglung behoben werden könnte. Auch kann unter Umständen das Gegenteil von dem eigentlichen Ziel erreicht werden, nämlich dass die Arbeit von Frauen abwertend unter dem Begriff „Quoten-Frau“ wahrgenommen wird. Viel mehr tut es Not, Karriere und Kinder besser miteinander vereinbare zu machen und gängige Klischees abzubauen, die Männern geradezu verwehren, auch Vater und Hausmann sein zu können.
++++++++++++++++++++++++
These: Das Land Berlin soll Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose finanzieren.
Ihre Auswahl: Stimme nicht zu
Ihre Begründung: Solche Maßnahmen sind de facto meistens nicht zielführend, sondern zwingen die Menschen zu sinnloser Betätigung. Die Piraten Berlin setzen sich für ein Recht auf sichere Existenz und gesellschaftliche Teilhabe ein, was einen Zwangsdienst ausschließt. Grundsätzlich muss gerade Langzeitarbeitslosen die Möglichkeit gegeben werden, sich als anerkannter Teil der Gesellschaft einbringen zu können – unabhängig von Lohnarbeit.
++++++++++++++++++++++++
These: Das Land Berlin soll seine Wohnungsbaugesellschaften, die
Stadtreinigung BSR, die BVG und die Messe verkaufen.
Ihre Auswahl: Stimme nicht zu
Ihre Begründung: Eine komplette Privatisierung ist nicht zu begrüßen, da – wie der Verkauf der Wasserwerke gezeigt hat – eine Preissteigerung fast unvermeidlich die Folge ist. Infrastruktur muss in öffentlicher Hand bleiben. Über die Ausschreibung des Betriebes kann man ggf. verhandeln. Darüber hinaus müssen alle Verhandlungen nachvollziehbar und transparent gestaltet sein! Kein Vertrag darf abgeschlossen werden ohne vorherige Veröffentlichung.
++++++++++++++++++++++++
These: Die hohen Schulden lassen keine andere Wahl: Im öffentlichen Dienst muss weiter Personal abgebaut werden.
Ihre Auswahl Unentschlossen
Ihre Begründung: Grundsätzlich wird es in Zukunft möglich sein, weiteren Personalabbau im Öffentlichen Dienst zu praktizieren. Dieser sollte jedoch zielgerichtet und maßnahmenorientiert stattfinden. Ein pauschales „Mehr“ oder „Weniger“ hilft nicht weiter. Stattdessen sollte in allen Behörden die Notwendigkeit bestimmter Stellen hinterfragt werden.
++++++++++++++++++++++++
These: Berlin soll eine CityTax für Touristen einführen.
Ihre Auswahl: Stimme zu
Ihre Begründung: Die Zahlen der Berlin besuchenden Touristen steigen kontinuierlich an. Neben den vielen Attraktionen ist Berlin auch durch seine günstigen Preise, durch die es anderen Großstädten leicht konkurrieren kann, attraktiv. Daher würde eine CityTax zur Aufbesserung der klammen Kassen für zahlungskräftige Touristen, die nur wenige Tage bleiben, dem Ansturm keinen Abbruch tun. Dies wäre durchaus legitim, da sich die Touristen mit dieser Abgabe an Ausgaben wie der Verbesserung des ÖPNV beteiligen, die die Stadt Berlin auch für sie weiter attraktiv machen.
++++++++++++++++++++++++
These: Die Berliner Wasserbetriebe gehören in öffentlichen Besitz. Anteile des Unternehmens sollen daher zurückgekauft werden.
Ihre Auswahl: Stimme zu
Ihre Begründung: Wasserversorgung unter die Maxime des Profits zu stellen ist eine sehr gefährliche Entwicklung. Besonders für Geringverdiener kann es hier schnell zu horrenden Preisen kommen. Wasserversorgung ist ein Menschenrecht. Daher sollte die Stadt direkten Einfluss auf Produktionsverhältnisse und Preisentwicklung nehmen.
++++++++++++++++++++++++
These: Die letzten beiden Kita-Jahre sollen weiterhin auch für Gutverdiener beitragsfrei bleiben.
Ihre Auswahl: Stimme zu
Ihre Begründung: Gerade KITAs sollten möglichst bunt gemischt sein mit Kindern aus allen Milieus und Gehaltsschichten. Dies lässt sich nur gewährleisten durch möglichst offene Strukturen. Zudem sind KITAs als Teil der öffentlich finanzierten Bildung zu behandeln und damit für alle Menschen kostenfrei zu stellen. Die Beteiligung besser Verdienender an den Bildungsausgaben der öffentlichen Hand soll möglichst auf anderem Wege, zum Beispiel über Steuern, geschehen.
++++++++++++++++++++++++
These: Studiengebühren sind sozial ungerecht und werden auch zukünftig nicht erhoben.
Ihre Auswahl: Stimme zu
Ihre Begründung: Studiengebühren wirken sozial selektierend. Zugang zu Wissen und Bildung muss maximal frei sein. Studiengebühren sollen wie andere Bildungsausgaben unabhängig vom Einkommen der Eltern nicht erhoben werden. Zudem muss der aktuelle BafÖG-Satz bald wieder an die aktuellen Verhältnisse angepasst werden. Elitenförderungsprogramme, wie die der aktuellen Bundesregierung sind hingegen abzulehnen.
++++++++++++++++++++++++
These: Die Gymnasien sollen als eigenständiger Schultyp erhalten bleiben.
Ihre Auswahl: Stimme nicht zu
Ihre Begründung: Das dreigliedrige Schulsystem ist veraltet und wird den Bedürfnissen der Schüler nicht gerecht. Außerdem werden geistig und körperlich behinderte Kinder systematisch ausgeschlossen, was gegen die internationale Kinderrechtskonventionen verstößt. Das Ziel muss staatlicherseits eine Schule für alle sein, in der sowohl unter- als auch überforderte Schüler erfolgreich an Bildung partizipieren können. Die ideale Lösung hierfür ist ein Modulsystem, wo nach Fach und Kompetenz gefördert wird und nicht nach Alter und Milieu. Umsetzbar wäre dies zum Beispiel im Rahmen der von der Piratenpartei propagierten „Fließenden Schullaufbahn“.
++++++++++++++++++++++++
These: Am neuen Flughafen Berlin-Brandenburg soll ein strenges Nachtflugverbot von 22 Uhr bis 6 Uhr gelten.
Ihre Auswahl: Stimme zu.
Ihre Begründung: Ich befürworte ein Nachtflugverbot, da dies dem Anwohnerschutz dient und somit vielen Bewohnern Berlins zugute kommt. Die Industrie versucht diese Maßnahme als zu starke Einschränkung für den Verkehr darzustellen, dies sollte bei der Bewertung der Situation von der Politik zur Kenntnis genommen, aber nicht zum Maß der Dinge gemacht werden.
++++++++++++++++++++++++
These: Die Autobahn A 100 soll von Neukölln nach Treptow verlängert werden.
Ihre Auswahl: Stimme nicht zu
Ihre Begründung: Die PIRATEN Berlin lehnen den weiteren Ausbau der A100 ab. Der Ausbau wirkt sich negativ auf die Lebensqualität des betroffenen Gebietes in den Bezirken Treptow-Köpenick und Friedrichshain aus. Die Weiterführung des Verkehrsaufkommens von der A100 in den Innenstadtbereich führt nicht zu einer Entlastung des Individualverkehrs, sondern zu einer Belastung durch vermehrte Staubildung in den Ab- und Auffahrtsbereichen als auch zur Erhöhung der Lärm- und Emissionsbelastung und verringert somit die Entwicklung des Gebietes zu einem attraktiven Wohngebiet.
Die Verkehrspolitik vergangener Generationen, durch neue Verkehrswege Entlastung des Individualverkehrs zu schaffen, halten wir für überholt. Wir verfolgen den Weg, den Berlinern und den Besuchern unserer Stadt durch den Ausbau des ÖPNV Alternativen zum motorisierten Individualverkehr zu bieten.
Den bereits für das Projekt bewilligte Etat werden wir in ein Alternativprojekt mit ähnlichem Nutzen einbringen. Wir sehen im Erhalt und Ausbau der sich teilweise in desolatem Zustand befindenden Bundesstraßen ( 1 – 2- 5 – 96 – 101) eine Alternative, wobei wir einen Ausbau der Fuß- und Radwege priorisieren.
Wir unterstützen die Klage des BUND, des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg, privater Grundstückseigentümer und Gewerbetreibender gegen den Planfeststellungsbeschluss zum Ausbau der A100 und werden eine prinzipielle, direkte und demokratische Beteiligung der Bürger an Verkehrsprojekten in Berlin, sowie die vollständige Transparenz über die seitens des Landes Berlin geführten Ausschreibungen, Verhandlungen und Vertragsabschlüsse zu Verkehrsprojekten umsetzen.
++++++++++++++++++++++++
These: In Berlin soll es weniger Tempo-30-Zonen geben.
Ihre Auswahl: Stimme zu
Ihre Begründung: Es ist wichtig, dass sich der Verkehr auf den Nicht-Hauptstraßen an der Situation vor Ort und den Bedürfnissen der Anwohner orientiert und dass er sicherer für Passanten und Fahrradfahrer wird. Tempo 30 Zonen mögen eine legitime Möglichkeit sein, diese Aufmerksamkeit seitens der Autofahrer über Verbote und angedrohte Sanktionen herbeizuführen. Allerdings ist der deutsche Schilderwald sowieso schon viel zu groß und unübersichtlich. Sinnvoller wäre es daher jedoch, das Gefühl des Miteinander und des gegenseitigen Rücksichtnehmens über das mittlerweile in sehr vielen Kommunen diskutierte Konzept der »Shared Spaces« herzustellen.
»Shared Space« bezeichnet eine Planungsphilosophie, nach der vom Verkehr genutzter öffentlicher Straßenraum lebenswerter, sicherer und im Verkehrsfluss verbessert wird. Charakteristisch ist dabei das Fehlen von Verkehrszeichen, Signalanlagen und Fahrbahnmarkierungen, sowie die Gleichberechtigung der Verkehrsteilnehmer. Dabei tritt die gegenseitige Rücksichtnahme in den Vordergrund, wobei unter anderem die Vorfahrtsregeln weiterhin Gültigkeit besitzen.
++++++++++++++++++++++++
These: Sobald wie möglich sollen Teile des S-Bahn-Verkehrs ausgeschrieben werden, so dass sich Konkurrenten der Deutschen Bahn bewerben können.
Ihre Auswahl: Stimme nicht zu
Ihre Begründung: Die S-Bahn Berlin gehört in kommunale Hand. Für die Erstellung eines gesamtstädtischen Konzeptes des ÖPNV und der Wahrnehmung der hoheitlichen Aufgaben zur Gewährleistung eines reibungslosen ÖPNV sehen wir die Rekommunalisierung der Infrastruktur (Netz, Werkstätten und Stationen) der S-Bahn durch Übergabe vom Bund an das Land Berlin als erforderlich an. Wir setzen uns für die direkte Übernahme der Verantwortung für die S-Bahn durch das Land Berlin und die Überführung der Geschäftstätigkeit in eine Anstalt öffentlichen Rechts ein. Andere Unternehmensstrukturen sehen wir aufgrund der Gewinnorientierung bzw. der Haftungsgrenzen als nicht geeignet an. Berlin muss sich seiner Verantwortung stellen und selbst die Aufgabe der Gewährleistung eines öffentlichen Personennahverkehrs übernehmen.
++++++++++++++++++++++++
These: Berlin braucht ein öffentlich gefördertes Programm zur energetischen Gebäudesanierung, um Energieverbrauch und Co2-Ausstoss zu reduzieren.
Ihre Auswahl: Stimme zu
Ihre Begründung: Grundsätzlich sind diese Maßnahmen sehr zu begrüßen. Jedoch wurden viele solcher im ersten Moment sinnvoll erscheinenden Maßnahmen bisher als Vorwand benutzt, um die Mietpreise in die Höhe zu treiben und gewachsene Bevölkerungsstrukturen zu zerschlagen. Durch ein Mitentscheidungsrecht der Mieter bei diesen Maßnahmen müssen solche Auswüchse in Zukunft verhindert werden.
++++++++++++++++++++++++
These: Berlin braucht nach Jahren des Stellenabbaus wieder mehr Polizisten.
Ihre Auswahl: Stimme zu
Ihre Begründung: Ein Stopp des Stellenabbaus bei der Polizei ist richtig. Eine ausreichende Anzahl Polizeibeamter sind notwendig, damit an besonders gefährdeten Stellen Präsenz gezeigt werden kann, die heute mittels Kameras überwacht werden. Nur so können Straftaten, insbesondere Gewalttaten, wirkungsvoll verhindert werden.
++++++++++++++++++++++++
These: BVG, S-Bahn und Polizei sollen mit mehr Personal auf den Bahnhöfen präsent sein.
Ihre Auswahl: Stimme zu
Ihre Begründung: Verschiedene Vorkommnisse in Berliner Bahnhöfen haben gezeigt, dass die Installation von Kameras an Bahnhöfen, Straftaten nicht verhindern kann, sondern diese nur im Nachhinein bei deren Aufklärung helfen. Die Schäden der Opfer werden davon aber nicht ungeschehen.
++++++++++++++++++++++++
These: In Gaststätten und Kneipen soll es ein generelles Rauchverbot ohne
Ausnahmen geben.
Ihre Auswahl: Stimme nicht zu
Ihre Begründung: Wirten vorzuschreiben, wer was wann und wie in ihren Etablissements tun darf, ist ein tiefer Eingriff in deren unternehmerische Freiheit. Unter Wahrung des Arbeitnehmerschutzes müssen Möglichkeiten geboten werden, ohne restriktive Maßnahmen, die Kneipen- und Gaststättenkultur zu erhalten.
++++++++++++++++++++++++
These: Es ist richtig, dass Hartz-IV- und Sozialhilfeempfänger Vergünstigungen für Kultur- und Freizeiteinrichtungen (BerlinPass) und das Sozialticket für Busse und Bahnen erhalten.
Ihre Auswahl: Stimme zu
Ihre Begründung: Menschen darf das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe, Mobilität und Bildung nicht wegen geringen Einkommens genommen oder eingeschränkt werden. Im Gegenteil sollte dieses von der Gesellschaft gefördert werden.
++++++++++++++++++++++++
These: Die Mieten in Berlin steigen. Die städtischen
Wohnungsbaugesellschaften sollen daher wieder mehr Wohnungen bauen.
Ihre Auswahl: Stimme nicht zu
Ihre Begründung: Bau von neuem Wohnraum ist grundsätzlich zu befürworten. Wenn allerdings dieser neue, günstige Wohnraum nur in bestimmten Bezirken errichtet werden soll, um die Innenbezirke teurer vermieten zu können, lehne ich das strikt ab. Primär muss die Kiezstruktur erhalten bleiben.
++++++++++++++++++++++++
These: Berlin muss auch weiterhin seine drei Opernhäuser, die großen Theater und Orchester finanzieren.
Ihre Auswahl: Unentschlossen
Ihre Begründung: Die Unterstützung von Theatern und Orchestern durch die öffentliche Hand ist grundsätzlich aufrecht zu erhalten, da Kunst und Kultur und die Förderung ein wesentlicher Bestandteil einer freien Gesellschaft sind. Jedoch ist es durchaus zu hinterfragen, was von der öffentlichen Hand als Kultur und Kunst verstanden wird. Den Fokus auf eine gewisse Art von Kunst und Kultur zu legen und eben nur diese zu fördern halte ich für falsch. Auch Comics sind z.B. Kunst.
++++++++++++++++++++++++
These: Berlin soll die alternative Kulturszene stärker fördern.
Ihre Auswahl: Stimme zu
Ihre Begründung: Kunst und Kultur sind nicht einer konkreten Szene zuordbar. Zu alternativer Kultur gehören auch alternative Lebens- und Wohnmodelle, die ebenfalls erhaltenswert sind und somit gefördert werden müssen. Die „Berliner Linie der Vernunft“ muss weg.
++++++++++++++++++++++++
These: Berlin soll sich für ein Verbot der NPD einsetzen.
Ihre Auswahl: Stimme nicht zu
Ihre Begründung: Die NPD/DVU ist eine plumpe und gefährliche Organisation, die an Vorurteile und Ressentiments appelliert, um Stimmen zu sammeln. Im Parteiensystem nimmt sie daher zurecht den Status eines Paria ein. Dennoch erfüllt sie auch einen sinnvollen Zweck: Indem sie als Sammelbecken rechten Gedankenguts dient und gleichzeitig den strengen Auflagen des deutschen Parteiengesetzes unterliegt, hilft sie dabei, eine Extremisierung bestimmter Gruppen zu verhindern. Außerdem sollte der Geldfluss deutscher Behörden an die Partei, welcher über verdeckte Ermittler des Verfassungsschutzes läuft, unverzöglich eingestellt werden. Damit weniger Menschen auf das menschenverachtende Gedankengut hereinfallen, benötigen wir einen Ausbau des Bildungssystems und eine Pflege der humanistischen Werte, welches gleichzeitig auch vor Rassismus im bürgerlichem Gewand schützt.
++++++++++++++++++++++++
These: Jugendliche ab 16 Jahren sollen künftig das Abgeordnetenhaus mitwählen dürfen.
Ihre Auswahl: Stimme zu
Ihre Begründung: Jeder Mensch entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Restriktive Regelungen, die junge Menschen von Wahlen ausschließen, sind abzulehnen. Es muss auch jüngeren Menschen ermöglicht werden, ihr Recht auf Beteiligung wahrzunehmen, bevor sie 16 oder gar 18 sind. Daher soll das Wahlrecht grundsätzlich von Geburt an gelten.
++++++++++++++++++++++++
These: Migranten sind in vielen Bereichen unterrepräsentiert. Daher soll es eine Quote bei Neueinstellungen im Öffentlichen Dienst geben.
Ihre Auswahl: Unentschlossen
Ihre Begründung: Grundsätzlich sollte der Unterrepräsentanz von Menschen mit Migrationshintergrund entgegen gewirkt werden. Ein besseres Instrument als eine Quote sind Förderungs- und Bildungsmaßnahmen. Die Stadt sollte dazu Initiativen und Projekte wie http://www.berlin-braucht-dich.de intensiv unterstützen.
Hallo Fabio.
Der Satz,
>Viel mehr tut es Not, Karriere und Kinder besser miteinander vereinbare zu machen und gängige Klischees abzubauen, die Männern geradezu verwehren, auch Vater und Hausmann sein zu können.<
ist zwar gängig und daher allgemeingültig, aber in steckt die „Doppelbelastung“ der Frau recht eindeutig drin wodurch eine Quote gerechtfertigt erscheint.
Der Nachsatz, dem nach Männer auch Hausmann sein dürfen sollen, deutet darauf hin dass, Kinder und Karriere relatitiv schwer vereinbar sind.
Kurz:
Problem der Frau: Kinder und Karriere vereinbaren zu können
Probelm des Mannes: Anstelle der Karriere sich für Kinder entscheiden zu können.
lG
Frithjof
Hi Frithjof,
danke für die Anmerkungen. Vor allem sollte meine Antwort ausdrücken, dass die Antwort auf diese Frage ganze Romane (oder extrem lange Studien) füllen kann. Es ist richtig, dass mittlerweile Alleinerziehende (welches meist Frauen sind) Probleme haben, ihre Kaririere zu verfolgen und überdurchschnittlich oft in finanziell prekäre Situationen rutschen. Allerdings haben auf der anderen die meisten Manager von börsennotierten Unternehmen (welches quasi immer Männer sind) kaum Zeit für ihre Familie. Toll wäre es natürlich, wenn man diese beiden Probleme anpackt, indem man zum Beispiel Jobs flexibler anlegt, dass sie auch von Eltern gut erledigt werden können. Gleichzeitig sollten wir dabei aber nicht Gefahr laufen, den Mythos weiter zu verstärken, dass jeder Mensch irgendeinen 9-5-Job erledigen muss, um sich wertig zu fühlen. Aber da sind wir mit unseren Ansätzen zum Bedinungslosen Grundeinkommen schon auf einem guten Weg.
Gruß,
Fabio
These: Das Land Berlin soll seine Wohnungsbaugesellschaften, die
Stadtreinigung BSR, die BVG und die Messe verkaufen.
Vielleicht sollte man grundsätzlich mal darauf hinweisen, das die Zunahme der Staatsverschuldung(In allen westlichen Staaten) und Zunahme von Privatisierung parallel auftreten und so das Argument, die Privatisierung käme der Gesellschaft günstiger nicht zu stimmen scheint.
Frithjof