Berliner Piraten rufen zur Teilnahme an der Kampagne ABOLISH! auf

Die Piraten­partei Berlin ruft auf zur Teilnahme an den Aktions­tagen ABOLISH – Abschaffung diskri­mi­nie­render Flücht­lings­ge­setze. Flücht­linge unter­liegen in Deutschland zahlreichen diskri­mi­nie­renden und repres­siven Bestim­mungen und Maßnahmen. Zu nennen sind da vor allem das Asylbe­wer­ber­leis­tungs­gesetz und die bewegungs­ver­hin­dernden Maßnahmen wie die Residenz­pflicht. Täglich setzen sich Flücht­linge  in ganz Deutschland gegen den insti­tu­tio­na­li­sierten Rassismus und die  Isolation, gegen die Verletzung ihrer Würde, zur Wehr, die sie hier erleben müssen. Die Aktionstage ABOLISH sollen diesen Protest unter­stützen und ein Gesicht geben.

Fabio Reinhardt, Kandidat der Piraten zur Abgeord­ne­ten­h­auswahl im September, sagt: „Die Situation von Flüchtingen in Deutschland ist katastrophal. Überall sind sie Gängelung und Repression ausge­setzt. Daten-Strip­tease, Ausschluss vom Arbeits­markt, von Bildungs­in­sti­tu­tionen und Einschränkung der Bewegungs­freiheit sind für sie Alltag. Schämt sich Deutschland seiner im Grund­gesetz selbst aufer­legten und aus der Geschichte erwach­senen Verpflich­tungen gegen­über politisch Verfolgten? Die Menschen­würde von Flücht­lingen muss endlich respek­tiert werden. Diskri­mi­nie­rende Flücht­lings­ge­setze gehören abgeschafft!“

– die Abschaffung der Residenz­pflicht zur Herstellung von Freizü­gigkeit für alle Menschen in unserer Gesell­schaft
– die Besei­tigung von Bildungs­hin­der­nissen wie Schü­ler­da­ten­über­mitt­lungen oder Ausbil­dungs­verbote für Asylsu­chende und geduldete Flücht­linge
–  den kosten­freien Zugang zu tradi­tio­nellen und neuen Medien in den so genannten Gemein­schafts­un­ter­künften und  Erstauf­nah­me­ein­rich­tungen
– die Gewährung einer unein­ge­schränkten Arbeits­er­laubnis für Asylsu­chende und geduldete Flücht­linge
– die Abschaffung des Gutschein-Systems für Flücht­linge durch das Asylbe­wer­ber­leis­tungs­gesetz
– die Beendigung migra­ti­ons­ver­hin­dernder Maßnahmen z.B. durch Frontex
– die Stärkung des Versamm­lungs­rechts und des Organi­sa­ti­ons­rechts für Asylsu­chende und geduldete Flücht­linge
Flücht­linge und dieje­nigen, die ihre Solida­rität  mit  dem Kampf der Flücht­linge zeigen wollen, sind dazu einge­laden, vom 9. bis zum 11. Juni nach Berlin zu kommen, um ein starkes Zeichen gegen diskri­mi­nie­rende Gesetze zu setzen!
Donnerstag, 9. Juni, 10.30 Uhr
Presse­kon­ferenz mit Vertreter_innen der Flücht­lings­kämpfe
Wirtshaus Max&Moritz (Orani­enstr. 162, U-Bhf. Moritz­platz, Kreuzberg)
Freitag, den 10. Juni, 10 – 17 Uhr
Flücht­lings­kon­ferenz – Die Isolation aus den Lagern heraus durch­brechen!
Statthaus Böck­lerpark
Samstag, den 11. Juni ab 13 Uhr
Demons­tration gegen das Asylbe­wer­ber­leis­tungs­gesetz
Auftakt Pariser Platz / Branden­burger Tor, vorbei am  Bundes­mi­nis­terium  für Arbeit und Soziales (verant­wortlich für das   „Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz“!)
Wir rufen dazu auf, die Aktionstage durch zahlreiche Maßnahmen zu unter­stützen, zum Beispiel durch das Bereit­stellen von Schlaf­plätzen für die teilneh­menden Flücht­linge. Wer einen Schlaf­platz für die Aktionstage braucht, wendet sich bitte an: schlaf­plaetze.abolish[at]googlemail.com
Infote­lefon: 0157 77 38 04 87
Presse­kontakt: 0152 57 30 12 10 oder presse [at] abolish-kampagne.info
Kontakt für die Piraten­partei: Fabio Reinhardt, Telefon: o1577-3833155
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5 Kommentare zu “Berliner Piraten rufen zur Teilnahme an der Kampagne ABOLISH! auf

  1. Liebe Piraten! Erinnert ihr euch noch was mal eure Kernthemen waren? Hier in Hessen hab ich nicht ein einziges Wahlplakat zu euren Kernthemen gesehen. Statt dessen ging es nur um Integration, Integration, Integration … oh ja, und Migration. Seit ihr jetzt die Migrantenpartei? Da muss ich euch enttäuschen, denn diesen Titel haben sich die 2 reinen Ausländerparteien und 3 rein muslimischen Parteien zur letzten Kommunalwahl hier verdient und wenn ihr in Berlin ein ähnlich liberales Wahlrecht habt, wird es dort nicht anders sein. Linke Themen sind Themen der Linken, wenn ihr eure Wurzeln vergesst und versucht den Linken, einer sterbenden Partei, Stimmen abzuluchsen, dann macht ihr euch überflüssig. In einem Land, wo (je nach Quelle) 60-80% der Bevölkerung mit Sarrazins Thesen sympatisieren, seit ihr auf dem Weg ins Abseits.

    • Ahoi Jan,

      danke für deinen Beitrag. Ich bin zwar schon seit vier Jahren Mitglied, aber ich erinnere mich noch gut daran, warum ich in diese Partei eingetreten bin. Und mir umindest ging es damals nicht um die Frage, ob wir eine Migrantenpartei oder eine Deutschenpartei, eine Internet- oder Offline sind oder um linke Themen oder rechte Themen. Mir ging es damals einfach darum, eine Grupe/Partei/Bewegung gefunden zu haben, die sich aktuellen und akuten Themen vorurteilsfrei und unbelastet stellt und dabei die richtige Mischung aus eigener Motivation (neue Themen setzen) und Nerv treffen (vorhandene Themen aufgreifen) findet. Dazu gehören typische – damals noch sehr unterdiskutierte Themen wie die dringend notwendige Überarbeitung des Urheberrechts wie auch damals intensiv diskutierte Themen wie der Kampf gegen die Vorratsdatenspeicherung. Wichtig ist mir dabei natürlich, dass man Themen nicht einfach wollkürlich setzt, sondern diese einer konsequenten Linie folgen. Dies war gegeben durch das humanistische Menschenbild, das die Idee des mündigen Bürgers ins Zentrum rückt. Insofern war ich auch stets für die Unterstützung der Forderung eines BGE, welche nur Sinn macht, wenn man davon ausgeht, dass der Mensch erschaffen, machen, teilhaben WILL. Und von diesem Menschenbild ausgehend ist es auch konsequent, wenn man sich den Fragen zuwendet, wie man mit neuen Menschen in der Gesellschaft umgehen will und welche Rechte Menschen in anderen Teilen der Erde auf Reise in diesen Teil haben. Und gerade als ein Teil einer globalen Bewegung und gerade als Menschen, die es gewohnt sind, sich über große Entfernungen zu vernetzen und gerade als eine Gruppe, die ihren Ursprung in einem anderen Land hat, können wir zu diesen Fragen wichtiges beisteuern. Dass dieses Thema durchaus piratige Relevanz hat, wird auch im nächsten Klabautercast angesprochen und thematisiert, der die Tage erscheinen müsste: http://klabautercast.de/

      Ich gebe dir natürlich recht, dass man mit diesem Thema keine Wahlen gewinnen wird, zumal wir nie die Migratenpartei sein werden. Aber es kann auch nicht immer nur darum gehen, Stimmen zu sammeln oder Wahlen zu gewinnen. Wir können hier durchaus Akzente setzen und Dinge anstoßen, eben gerade weil wir nicht eine tyisch linke Partei sind bzw. so wahrgenommen werden und uns trotzdem für Flüchtlingsrechte einsetzen. Außerdem hat dieser Themenkomplex wesentlich mehr Relevanz auf das Land Berlin als zum Beispiel das Urheberrecht oder die VDS. Er ist ganz konkret und virulent vor unserer eigenen Haustür erfahrbar, durch Flüchtlingsheime in Berlin und Lager in Brandenburg. Aber natürlich müssen wir unsere ursprünglichen Themen wie das Urheberecht (gerade aktuell der Fall kino.to) weiterhin ansprechen und pushen, das aber vor allem auf Bundesebene. Auch da sehe ich noch viel Verbesserungspotential.

      Und übrigens: In einer Bevölkerung, wo angeblich 60-80% mit den Thesen Sarrazins sympatisieren, bleiben nach Adam Riese noch 20-40% Piraten-Wähler. Das reicht doch 😉 (Wobei natürlich die Frage ist, ob jeder Wähler genau nach dieser Frage seine Stimme macht, war bisher in Deutschland zumindest noch nie so.)

      Ich hoffe auf deine Stimme im September, falls du wahlberechtigt bist.
      Fabio Reinhardt

  2. Es ist mir ein Rätsel wie gerade ein Berliner solche liberalen Regelungen bezüglich Migranten fordern kann. Ist nicht gerade Berlin die Stadt in der sich zunehmend, v.a. muslimische, Parallelgesellschaften bilden, sog. No-Go Areas für Deutsche, einer Stadt in der Schulen teilweise über 90% Ausländerquoten haben, ein viel zu großer Anteil der, wieder v.a. muslimischen Einwanderer, so gut wie kein Deutsch sprechen, deren Frauen, wenn sie nicht komplett zu Hause eingesperrt werden, sich unter langen Ganzkörperschleiern verstecken müssen. Einer Stadt in der über 90% aller Gewaltstraftaten von Ausländern begangen werden und eine Zuwanderung vor allem in die Sozialsysteme stattfindet? Weite Teile, gerade der muslimischen Einwanderer hassen die deutsche Kultur und sind hier aus purer Not, ob politischer oder wirtschaftlicher, und nicht weil sie ein Teil dieser Gesellschaft werden möchten. Ich frage mich in welchem Stadtteil du lebst und ob du dich mit den Problemen einer vollkommen verfehlten Integrations- und Migrationspolitik eigentlich mal beschäftigt hast, abseits von linken Ideologien. Klar, die Deutschen bekommen zu wenig Kinder. Wir können da einfach ratlos mit den Schultern zucken und kapitulieren. In dem Falle brauchen wir natürlich Einwanderung, um nicht auszusterben. Selbst wenn das nicht der Fall wäre ist ein buntes weltoffenes Deutschland den meisten sicher lieber, als ein nationales Gefängnis a la DDR. Meiner Meinung nach sollte man diese Einwanderer allerdings nach genauen Kriterien auswählen und ein Wer-Kommen-Will-Kann-Bleiben ist in anbetracht von über einer Milliarde Menschen weltweit, die unter Hunger und Verfolgung leiden, eine geradezu absurde Forderung.

    • Die Anfrage ist natürlich sehr charmant. Aber ich bin mir noch nicht so ganz sicher, wie weit politische Arbeit und flattr-Spenden zusammen passen. Bei journalistischer Arbeit – man kann mich zum Beispiel hier flattrn: http://blog.fabioreinhardt.de – ist das ja noch etwas anders, denn da ist man ja zum Teil zwar inhaltlich nicht einverstanden, unterstützt aber den Text aus sprachlichen oder stilistischen Gründen. Noch habe ich mir da kein abschließendes Urteil gebildet. Trotzdem danke der Nachfrage.

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